Freude über Abrechnung Umgehungsstraße
An der Stadt bleiben nur 1,55 Millionen Euro hängen /
Entlastungseffekt für die Innenstadt bislang geringer als
erwartet

Von unserem Redaktionsmitglied Rainer StützWelzheim. "Das
ist ein Ergebnis, das sich mehr als sehen lassen kann."
Bürgermeister Hermann Holzner war voll der Freude, als im
Gemeinderat die Kostenabrechnung für die Welzheimer
Umgehungsstraße vorgelegt wurde. Der Gesamtaufwand der
Stadt lag demnach nach Abzug der Zuschüsse bei günstigen
1,55 Millionen Euro. Ursprünglich waren 2,27 Millionen Euro
geplant.
Die Gesamtkosten waren ursprünglich mit 8,788 Millionen
Euro veranschlagt gewesen, davon 6,513 Millionen Euro für
die Westrandstraße und 2,275 Millionen Euro für die
Verlängerung zur Landesstraße 1080 Richtung
Aichstrut/Hellershof. Der tatsächliche Aufwand betrug laut
Endabrechnung lediglich 6,841 Millionen Euro.Für die
Unterschreitung von fast zwei Millionen Euro gibt es
mehrere Gründe: Die Ausschreibungsergebnisse für die
Bauarbeiten waren günstiger als kalkuliert, einige
Eventualpositionen in der Kostenschätzung mussten nicht
realisiert werden. Bei den Kanalkosten mussten geringere
Beträge berücksichtigt werden als zunächst angenommen.
Außerdem konnte auf ein zunächst vorgesehenes zweites
Regenüberlaufbecken verzichtet werden.Auch konnten
vorhandene Altlasten am Rötelsee günstiger auf der Deponie
Lichte entsorgt werden, als zunächst angenommen. Und
schließlich brachte die Stadtverwaltung bei der Planung
Eigenleistungen ein.Umgehungsstraße seit sechs Jahren in
BetriebDie Welzheimer Umgehungsstraße ist seit rund sechs
Jahren in Betrieb und alle Kosten und Zuschüsse sind jetzt
abgerechnet worden. In diesem Zusammenhang hat das
Bürgermeisteramt Zahlen über die Verkehrsentwicklung in den
letzten Jahren vorgelegt. Der Verkehr auf der
Umgehungsstraße nimmt Jahr für Jahr zu und zwar von 2003
bis 2006 um rund zehn Prozent. In absoluten Zahlen: von
7890 Fahrzeugen am Tag auf 8660. Der Verkehrsplaner war in
seiner Prognose 2001 von 9200 Fahrzeugen ausgegangen, so
dass der Zielwert noch nicht ganz erreicht
ist.Verkehrszählungen in der Innenstadt ergaben am
Kirchplatz bei der Stadtbücherei einen Rückgang um 15
Prozent, in der Burgstraße um 18 Prozent und in der
Bahnhofsstraße um acht Prozent. Vermutlich hat sich ein
Teil des Verkehrs auch innerhalb der Stadt
verlagert.Insbesondere die Entlastung der Innenstadt vom
Schwerlastverkehr ist sehr deutlich ausgefallen. In der
Ortsdurchfahrt verbleibt nur noch ein Anteil von zwei
Prozent. Die vorausgesagte Verkehrsentlastung in der
Wilhelmstraße/Kirchplatz bleibt allerdings hinter den
Prognosen zurück. Rund 6500 Fahrzeuge wurden täglich
gezählt. Laut Voraussage hätten es nur 3400 Fahrzeuge sein
dürfen. Aus diesem Grund hält es die Verwaltung für
sinnvoll, weitere verkehrsberuhigte Maßnahmen zu planen und
zwar für alle Ortsdurchfahrten.Angedacht ist ein
verkehrsberuhigter Bereich im Gebiet
Kirchplatz/Gemeindehausstraße, die Pflanztröge in der
Wilhelmstraße sollen durch eine dauerhafte
Straßenraumgestaltung, zum Beispiel Verkehrsinseln, ersetzt
werden.Bei Straßenbelagsarbeiten sollen für Fahrradfahrer
gesonderte Fahrstreifen ausgewiesen werden. Außerdem
könnten weitere Bushaltestellen, zum Beispiel in der
Gschwender Straße und in der Murrhardter Straße, auf die
Fahrbahn verlagert werden. Diese Lösung hätte den Vorteil,
dass weitere Pkw-Parkplätze ausgewiesen werden können.
Angedacht sind zudem wechselseitige Parkstreifen in den
Ortsdurchgangsstraßen und schließlich eine flächendeckende
Tempo-30-Zone in der ganzen Innenstadt.InfoDer Gemeinderat
hat die Verwaltung beauftragt, für die Verkehrsberuhigung
in der Welzheimer Innenstadt ein neues Konzept vorzulegen,
das bis zum Herbst fertig sein soll. Die Stadträte
entscheiden dann über die weitere Vorgehensweise.